Ich bin nicht die erste und werde auch definitiv nicht die letzte sein, die eine Website hat, auf der es so schön heißt „Ich werde jede Woche einen Post machen!“
Dann folgt irgendwann ein Beitrag in dem es heißt „Ja, vielleicht doch lieber alle zwei Wochen“ und da sind wir nun. Es ist wie es ist mit guten Vorsätzen.
Zu meiner Verteidigung…
…also nicht, dass ich mich verteidigen müsste, aber ich tue es trotzdem: Wie so oft fehlen zum Zeitpunkt eines Vorsatzes wichtige Informationen. Sich selbst dafür zu peinigen, dass man ihn nicht einhalten konnte, ist dabei nur wenig hilfreich. Stattdessen erfreue ich mich daran, heute mal wieder ein Update zu posten. Wie die Überschrift vermuten lässt, gibt es aktuell ziemlich vieles, was in meinem Leben los ist.
Businesszeug
Es ist nicht so, dass ich jetzt schon mitten in einer Gründung wäre. Wir stehen ganz am Anfang und dennoch gibt es so vieles, was wir schon tun. In meiner Naivität ging ich davon aus, dass die „Arbeit“ erst beginnt, wenn auf irgendeinem Stück Papier steht, dass wir „offiziell“ ein Unternehmen sind, damit irre ich mich natürlich gewaltig. Vielleicht ist es auch hier so, dass mir mein Studium in der Philosophie schon sehr weiterhilft – nicht zu wissen, wohin die Reise geht und zur Erkenntnis zu gelangen, dass ich keine Ahnung habe, bin ich schon gewohnt, seit ich dieses Studium begonnen habe.
In letzter Zeit kam ich mit unfassbar vielen Menschen ins Gespräch. Einerseits habe ich eine sehr begrenzte soziale Batterie, andererseits erhalte ich so viel Input und komme in Kontakt mit Individuen, denen ich sonst nie begegnet wäre. Diese Erfahrung erlebe ich als unfassbar bereichernd, aber auch erschöpfend.
Haushalten mit der Energie
Sich auszutauschen und Unternehmungen zu starten, die uns in unbekanntem Maße weiterhelfen, ist eine überaus starke Leistung, wenn es gleichzeitig noch ein Studium zu meistern gibt. Gleichzeitig erlebe ich Menschen, die unfassbar viel geschafft haben und schaffen. Ich komme nicht umhin, eine riesige Bewunderung zu empfinden für diejenigen, die insbesondere am Anfang alleine ihren Weg gehen, allen Widrigkeiten zum Trotz. Ich bin nicht einmal alleine und spüre trotzdem bereits, dass ich mir ein Konzept erarbeiten muss, wie ich mit einer Zeit und Energie sinnvoll umgehe. Insbesondere in den Wintermonaten gestaltet sich das schwieriger, als anfangs angenommen. Und es fallen einige Dinge unter den Tisch, die mir eigentlich viel Freude bereiten, schlichtweg weil mir die Energie dafür fehlt.
Offenheit und Ehrlichkeit
Gleichzeitig spüre ich die Versuchung, insbesondere im Rahmen dessen, dass ich immer mehr in Erscheinung trete – etwas, was sich mein Vergangenheits-ich nie hätte vorstellen können – spüre ich die Versuchung, mich trotz Öffentlichkeit zu verstecken. Zu selektieren, welche Seiten ich zeige und mich anzupassen, um mich zugehörig zu fühlen. Damit anzufangen widerstrebt mir jedoch und ich bin mir ziemlich sicher, dass das weder mir noch anderen hilft, denn offen über die Schwierigkeiten zu sprechen, die einem begegnen, insbesondere am Anfang, ist für alle Beteiligten unfassbar wertvoll. Und eine Angst vorm Scheitern ist in vielen Hinsichten völlig unbegründet, denn aus den eigenen Fehlern kann viel gelernt werden.
Bescheidenheit als Tugend?
Zeitgleich fühlt es sich für mich falsch an, so zu sprechen, als sei ich bereits Gründerin. Ich habe auch keine Erfolgsgeschichte zu erzählen, außer vielleicht, dass ich trotz meiner Biografie hier bin und mich in nicht allzu ferner Zukunft auch als erfolgreiche Bachelorabsolventin bezeichnen kann. Diesen Blog hier habe ich in der Gewissheit gestartet, dass ihn nicht viele Menschen lesen und alleine schon der Gedanke daran, dass es sich irgendwann anders gestaltet, macht mich nervös.
Damit schließe ich diesen eventuell etwas wirren Text ab, in dem ich einfach mal ein bisschen meine Gedanken offengelegt habe. Ich werde vorerst davon absehen, irgendwelche Zukunftsaussagen zu tätigen, damit hatte ich schon immer meine Schwierigkeiten und jetzt noch mehr, wo mir nochmals vor Augen geführt wurde, wie unberechenbar ist, was noch kommt.
(Was ich mir vielleicht abgewöhnen muss ist, dass ich mir ungerne nochmals durchlese, was ich geschrieben habe…)
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