Gedankenweitsprung

Von Philosophie bis Pixel: Gedankengänge und kreative Welten


Ein neuer Zwiespalt

Nun, da mein Name nicht nur hier, sondern auch auf LinkedIn zu finden ist, merke ich, dass ich in einer Zwickmühle stecke.

Ich repräsentiere unter Umständen nicht nur eine Person, die einfach ihre Gedanken ins Internet schreibt. Ich bin vielleicht Teil einer zukünftigen Firma und damit geht natürlich einher, dass man im Internet auftritt, um mehr Kontakte zu knüpfen. Nun habe ich aber keine Ahnung von der Geschäftswelt, ich kenne die Dos und Don’ts nicht und offensichtlich kann mein Blog viel einfacher mit meiner Person und meinem Gesicht in Verbindung gebracht werden.

Das mag aktuell kein Problem sein, da ich keine Leser habe, das kann sich aber natürlich ohne weiteres ändern – insbesondere, wenn ich mehr in der Öffentlichkeit auftrete und mit Menschen in Kontakt komme.

Wo liegt das Problem?

Ich habe keine schlimmen Gedanken – also nicht, soweit ich weiß – oder Ansichten, von denen ich glaube, dass andere Menschen sie großartig negativ bewerten würden. Ein Risiko bestünde vielleicht, wenn ich über kontroversere Themen wie den Veganismus schreiben würde, aber das reizt mich ohnehin nicht wirklich. Aber meine mangelnde Einschätzung darüber, was denn positiv oder negativ wirkt lähmt mich und nimmt mir die Lust daran, meine Gedanken ins Internet zu schreiben. Ich fühle mich, als würde ich mich verwund- und angreifbar machen. Und natürlich bin ich nicht mehr nur eine alleinstehende Person, die losgelöst von allem irgendein Zeug hier schreibt – ich bin Teil eines Startups und zeige mich selbst.

Wenn mein Blog mit mir als Person (mehr) in Verbindung steht, kann das, was ich hier schreibe, nicht nur Konsequenzen für meinen Blog haben, sondern für mich als Person und auch für das Projekt, an dem wir arbeiten. Alleine schon die Möglichkeit, auch wenn sie noch so klein ist – insbesondere da ich aktuell nichts verlinkt habe – beunruhigt mich.

Wie geht es weiter?

Ich kann das leider nur schwer beantworten. Ich will nicht aufhören, zu schreiben. Das hier ist ein Herzensprojekt von mir. In dieser Website liegt einiges an Zeit und Denkkapazität. Die Grundidee war, Beiträge zu schreiben über Dinge, die mich beschäftigen. Über Sachen, die andere vielleicht interessiert oder gar zur Diskussion anregen. Verstellen möchte ich mich auch nicht, auch wenn ich vielleicht nicht in das Profil einer Bilderbuchunternehmerin passe und „nur“ Studentin eines „nutzlosen“ Faches bin.

Ich will auch diese Kultur nicht unterstützen, sich selbst hochzupushen bis zum Abwinken und eine Fassade zu errichten, die ich aktiv aufrecht erhalten muss, um gut anzukommen. Es sind Handlungen, die zeigen, wer wir sind, keine prahlerischen LinkedIn Posts, Titel und Abschlüsse oder überteuerte Kleidung… meiner Ansicht nach. Nur bin ich nicht der Maßstab, faktisch kenne ich den Maßstab nicht und das macht mir am meisten Sorgen.

Noch nicht aufgeben

Wie genau sich der Blog entwickeln wird ist noch unklar. Einen „Filter“ zu aktivieren und nur Start-up konforme oder bezogene Themen in den Mittelpunkt zu rücken wird definitiv nicht das Ergebnis sein – zumindest keines, mit dem ich zufrieden bin. Stattdessen versuche ich weiterhin, authentisch das darzustellen, was ich bin. Vielleicht findet die ein oder andere Person den Mut, das gleiche zu tun. Es gibt sicherlich auch genügende, die das machen, es ist für mich jedoch schwer zu unterscheiden, denn wenn sie es nicht tun, würde es mir nur schwer auffallen.

Nichtsdestotrotz: Bis zum nächsten Post!

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