Der Titel klingt vielleicht ein wenig eigenartig, aber mir fiel kein besserer Ausdruck für das heutige Thema ein, über das ich mir die Tage einige Gedanken gemacht habe. Ich schreibe nach wie vor an meinen Hausarbeiten, die ich bis Ende des Monats abgegeben darf. Hausarbeiten bedeuten insbesondere in den Geisteswissenschaften: Viel Quellenarbeit. Das brachte mich zum Nachdenken.
Ich schreibe auf, was ich gerade so denke
Meine Texte hier basieren auf nicht mehr als auf dem, was mir im Kopf herumgeht. Dabei muss ich aber auch darauf hinweisen, dass es beispielsweise in dem Beitrag über George Berkeley um Dinge geht, die jemand anderer gesagt hat. Es wäre also nicht unbedingt verkehrt, Verweise hinzuzufügen, wo sie angebracht sind. Doch habe ich, wie man an dem Beitrag sieht, nichts in die Richtung getan. Ich habe das Werk genannt und das war’s, ob meine Aussagen darüber stimmen, kann man nur prüfen, indem man das Buch durchblättert und auf gut Glück findet, was ich beschreibe.
Vielleicht auch Trägheit
Es ist anstrengend, stets darauf zu achten, dass die Quellen angegeben sind, von denen man bestimmte Informationen bezieht. Zumindest empfinde ich das so, wahrscheinlich auch einfach, weil ich es nicht gewohnt bin. Selbst wenn ich genau weiß, dass etwas in einem Text steht und auch ungefähr wo, muss ich nochmal genau nachsehen, damit ich die Fußnote setzen kann. Doch so mühselig dieses Unterfangen auch sein kann, hat es natürlich seinen Sinn.
Transparenz und die Möglichkeit nachzuprüfen
Auch wenn der Großteil der Leute wahrscheinlich nicht auf die Idee kommt zu schauen, ob ich auch richtig zitiert habe und ob das denn da wirklich so steht, ist es etwas Gutes wenn es zumindest die Möglichkeit gibt nachzuprüfen, dass ich keinen Unsinn erzähle. Natürlich wäre es immer noch möglich für mich, Blödsinn zu verzapfen, aber es würde leichter auffallen, wenn beispielsweise meine Konklusionen keinen Sinn ergeben weil sie auf Trugschlüssen basieren. Ich habe auch schon darüber nachgedacht, damit zu beginnen, je nach Beitrag Verweise zu machen. Denn Transparenz ist insbesondere im Internet ein sehr wichtiges Thema.
Was ich am Internet liebe und hasse
Jeder kann etwas posten, es muss keinerlei Form erfüllen (außer vielleicht die maximale Zeichenzahl oder bestimmte Richtlinien hinsichtlich Schimpfwörter). Dadurch kommt ein unfassbar vielseitiges Medium zusammen und man hört von Menschen, denen man nie im Leben begegnet wäre. Leider führt es auch dazu, dass wir von Informationen überflutet werden, die oft nicht nachprüfbar sind. Die Flut an Inhalten kann überfordernd sein und insbesondere wenn sie widersprüchlich sind, kann das frustrieren oder man entscheidet sich einfach für das, was einem lieber ist. In jedem Fall ist es ungemein anstrengend, immer zu hinterfragen, ob und inwieweit das, was gerade geschaut oder gelesen wird seriös und ernstzunehmen ist.
Eine gute Regel
Ich las mal die Faustregel (Quelle: Youtubekommentar): Wenn etwas starke Gefühle in einem auslöst, sollte man checken ob das stimmt, was dort steht. Das klang für mich plausibel, denn wenn Inhalte starke, bisweilen negative Gefühle in einem auslösen ist es durchaus möglich, dass diese Gefühle gerade gegen einen selbst eingesetzt werden. Negative Gefühle wie Wut oder Traurigkeit sind starke Triebfedern und es ist leider nichts Neues, dass Medienschaffenden das klar ist und sie das nutzen. Auch dadurch kommen die ganzen Überschriften zusammen, die einen auf den Artikel klicken lassen, weil sie uns wütend machen. Aber nur weil sie Gefühle in uns auslösen, müssen sie genauso wenig wahr sein wie König der Löwen, ein Film der mich oft schon zum Weinen gebracht hat.
Jetzt bin ich vom ursprünglichen Thema doch etwas abgewichen, aber um das zu einem angemessenen Schluss zu bringen: Quellen anzugeben ist immer besser, als keine anzugeben. Vielleicht nehme ich mir das auch mal zu Herzen.
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